ThĂŒga-NebeneinkĂŒnfte nicht rechtens â AfD fordert offizielle RĂŒcknahme der Genehmigungen und vollstĂ€ndige RĂŒckzahlungen â Genehmigungspraxis muss untersucht werden, GesetzesĂ€nderung notwendig
Der PrĂŒfbericht der ADD kommt zu dem klaren Ergebnis, dass die in Rede stehenden rheinland-pfĂ€lzischen BĂŒrgermeister ihre EinkĂŒnfte aus NebentĂ€tigkeiten bei der ThĂŒga AG nicht hĂ€tten selbst behalten dĂŒrfen, da es sich bei dem Stadtwerkedienstleister seit 2009 um ein Kommunalunternehmen handelt. Die von der ADD erteilten Genehmigungen aus den vergangenen zehn Jahren sind daher offenkundig falsch. Ob die BĂŒrgermeister das Geld jetzt zurĂŒckzahlen mĂŒssen, hĂ€nge laut ADD von der Entscheidung der jeweiligen Stadtverwaltung ab.
Dazu Joachim Paul, stellvertretender Vorsitzender der AfD-Stadtratsfraktion und MdL: âMit diesem PrĂŒfungsergebnis haben wir gerechnet. Es ist ganz offensichtlich insbesondere den zahlreichen Initiativen der AfD zu verdanken, dass sich der Nebel nun schnell lichtet. Nun muss die ADD sofort die Genehmigungen bzw. Verwaltungsakte offiziell zurĂŒcknehmen und den betroffenen Kommunen bei ihren RĂŒckforderungen juristisch zur Seite stehen. FĂŒr Koblenz geht es immerhin um eine Summe von 130.000 Euro. Geld, das die Stadt gut gebrauchen kann.
Die AfD-Ratsfraktion wird der Anfrage an die Stadt Koblenz nun einen Eilantrag im Rahmen der Haushaltsberatungen folgen lassen. Ziel muss es sein, sofort eine RĂŒckforderung der Gelder von Alt-OB Hofmann-Göttig einzuleiten.
Nach unserer EinschĂ€tzung besteht ein zivilrechtlicher Anspruch der Kommunen gegenĂŒber den Mitnehmern auf Grundlage des sogenannten Herausgabeanspruchs des BGBs.
Die betroffenen Stadtspitzen könnten aber schon jetzt reinen Tisch machen, indem sie die Gelder zĂŒgig zurĂŒckzahlen. Dazu rufen wir sie explizit auf. Die ADD sollte ihrerseits die fragwĂŒrde Genehmigungspraxis in ihrem Haus untersuchen lassen, um Verbesserungsbedarf hinsichtlich der Kommunalaufsicht zu eruieren. Ein âweiter soâ darf es nicht geben!
Nur durch zĂŒgiges Handeln kann verlorenes Vertrauen wiedergewonnen werden â das gilt gleichermaĂen fĂŒr ADD und Stadtspitzen. Die AfD-Landtagsfraktion wird sich dafĂŒr einsetzen, dass die entsprechende Gesetzgebung zeitnah geĂ€ndert wird, und zwar hin zu mehr Transparenz und klaren ZustĂ€ndigkeiten. Der vorliegende Fall ist Anlass genug. Immerhin geht es um das Ansehen der ganzen Kommunalpolitik in Rheinland-Pfalz.
Bei der CDU ist nach wie vor bemerkenswert wenig AufklĂ€rungsinteresse vorhanden. Offenkundig will man, wie jĂŒngst der kommunalpolitische Sprecher der Landtagsfraktion im Rahmen der von der AfD beantragten aktuellen Debatte, Schnieder, die ThĂŒga-AffĂ€re mit âKampf gegen Rechtsâ-Rhetorik ĂŒbertönen, statt an der AufklĂ€rung mitzuwirken. Bei der CDU verschrĂ€nken sich in diesem Falle wohl falsch verstandene SolidaritĂ€t mit Parteimitgliedern und eine Aversion gegen die schlagkrĂ€ftigere Opposition der AfD.â