Liebe Freunde des Theaters am Ehrenbreitstein!
TWINS - Skulpturen von Jürgen Knubben
Am Sonntag, 08.11.2020, startet im Museum Boppard die neue Ausstellung "TWINS" von Jürgen Knubben aus Rottweil. Die Arbeiten werden im Innenhof der Kurfürstlichen Burg bis 28.02.2021 zu sehen sein.
Der Bildhauer Jürgen Knubben stellt Unikate in Stahl her, kleine und große, handliche und monumentale, für innen und für außen. Manche bilden Ensembles. Von anderen gibt es ein Zweites, ein Pendant, ein Gegenüber, einen Doppelgänger. Im Laufe der Zeit haben sich einige Unikate im Werk des Künstlers angesammelt, die unter dem Titel "TWINS" in dieser Ausstellung nun zu interagierenden Paaren zusammenkommen.
Constantin Brâncuși hatte in den 1910er Jahren die Idee, eine Säule endlos in den Himmel hinein zu bauen und stellte 1920 eine erste Fassung in Holz vor. Eine Art Markenzeichen des Künstlers jedoch wurde “Die endlose Säule” für die rumänische Stadt Târgu Jiu, die Ende 1937 dort aufgebaut wurde. Dieses knapp 30 Meter hohe Monument besteht aus übereinandergesetzten, rhombenähnlichen Stahlelementen mit einer Außenhaut aus vergoldetem Messing.
Auf diese endlose Säule Brâncușis beziehen sich die paarweise aufgestellten Säulenvariationen Jürgen Knubbens. Durch den konischen Zulauf der meisten der als Hommage an Brâncuși verstandenen Säulen verlässt der Künstler jedoch die Säulenidee und schafft Objekte, die zwar mit der Rhombenschichtung spielen, die sich dabei aber immer im Schwebezustand von Obelisk und pyramidaler Konstruktion aufhalten. Dahinter könnte auch ein perspektivischer Gedanke stecken, der in der Fotografie als Shift-Effekt bekannt ist.
Über die Vorstellung solcher zusammenfallenden Fluchten könnte bei Jürgen Knubbens Säulenobjekten eine höhere Höhe suggeriert werden.
Die Besucher des Museums werden gebeten, die allgemeinen Abstands- und Hygieneregeln zu beachten sowie den Anweisungen vor Ort zu folgen.
Information hierzu stehen auch auf www.museum-boppard.de bereit.
Wo ist mein Zuhause? von Gabriel Diaz Premiere 31.10.2020
Fr. 13.11. 20GLÜCK | Assous, Eric | KULTURSOMMER 2020 ( voll besetzt)
Sa. 14.11. 20 GLÜCK | Assous, Eric | KULTURSOMMER 2020 ( voll besetzt)
Fr. 20.11. 20 WO IST MEIN ZUHAUSE (Klimawandel) | wird von Ministerium unterstützt Sa. 21.11. 20 DIE WUNDERÜBUNG | Glattauer, Daniel ( voll besetzt)
Sa. 27.11.20 DIE TANZSTUNDE | St. Germain, Mark ( voll besetzt)
Sa. 28.11. 20 DIE TANZSTUNDE | St. Germain, Mark ( voll besetzt) DEZEMBER 2020 Fr. 04.12. 20 GLÜCK | Assous, Eric | KULTURSOMMER 2020( voll besetzt)
Sa. 05.12. 20 RITA WILL‘S WISSEN | Russell, Willy( voll besetzt)
Sa. 12.12. 20 BLEIB DOCH ZUM FRÜHSTÜCK | PREMIERE | Gene Stone & Ray Cooney( voll besetzt)
Sa. 19.12. 20 BLEIB DOCH ZUM FRÜHSTÜCK | Gene Stone & Ray Cooney( voll besetzt)
Einkehr im November – Eine nachdenkliche Betrachtung zum Herbstmonat
Er beginnt wieder - der Monat November mit seinen zum Nachdenken und zur inneren Einkehr anregenden Feier- und Gedenktagen Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag, Buß- und Bettag und Totensonntag. Dieser Monat hat ein ganz besonderes Gepräge und bestimmt unsere Empfindungen und Gefühle in besonderem Maße.
Der November ist dazu angetan, Gedanken der Wehmut und Trauer zu wecken. Die Blätter fallen von den Bäumen, die Natur scheint abzusterben. Am späten Nachmittag senkt sich schon das Dunkel über die Landschaft. Der Wind fegt durch die leeren Straßen….
Im November trauern wir mehr als sonst um liebe Menschen und denken an die Zeit, als wir sie noch bei uns hatten. Wir gehen zu den Gräbern auf die Friedhöfe, zünden entsprechend der Sitte unserer keltischen Vorfahren kleine Lichter an und vieles wird plötzlich wieder gegenwärtig. Kein anderer Monat des Jahres ist so geeignet in uns diese Nachdenklichkeit zu wecken, wie dieser nasse, neblige und windige Monat. An langen Abenden werden Schubladen und Schatullen geöffnet. Wir greifen zu Briefen aus vergilbten Umschlägen. Dann werden wir unruhiger, unsere Gedanken flüchten zu den Dingen, aus denen die Dahingegangenen lauter zu uns sprechen als aus Grab und Stein.
Das Grün und die Blüten der Gräber erinnern trostreich an die Menschen, die nicht mehr unter uns sind. Zwiegespräche halten wir mit Bildern, aus denen uns alte und junge Augenpaare ansehen, ernste und auch lachende. Sie blicken beredt auf unser Alltagsleben. Letzte Stunden und Gespräche kommen in Erinnerung, kleine Gesten der Liebe und Zärtlichkeit. Viele Einzelheiten sind ins Gedächtnis eingebrannt, denn liebe Tote kann man nicht vergessen. Wehmut beschleicht uns, weil uns nicht mehr mit den Toten verbindet als die Erinnerung. Im Laufe des Lebens wird jeder Mensch mit dem Tod konfrontiert – durch den Verlust von Angehörigen und Freunden oder weil eine schwere Krankheit die eigene Sterblichkeit unmittelbar vor Augen führt. Friedhofsbesuche, Grabpflege und Rituale an Trauertagen, wie zum Beispiel an Allerheiligen oder am Totensonntag, können bei der Trauerbewältigung hilfreich sein. Der Schmerz wird dann leichter, unser Leben ist durch den Alltag mit neuen Aufgaben erfüllt.
Doch wer könnte einen Bruder, eine Schwester vergessen, einen Sohn oder eine Tochter, einen Ehemann oder die Ehefrau, einen Vater, die Mutter, einen vertrauensvollen Freund oder eine Freundin, die so zu unserem Leben gehörten, wie der Wechsel von Tag und Nacht? Wie sollte man aber weiterleben, wenn man nicht vergessen kann? Unsere Erinnerung darf uns nicht so gefangen nehmen, dass wir uns der Gegenwart und dem „Heute“ nicht mehr zu stellen vermögen. Es ist das ewige Gesetz der Natur: Werden, Vergehen und Werden. Das Große stirbt und das Kleine wächst nach.
Ehrfurcht, Achtung und Respekt vor den Toten sind so alt wie die Welt. Im christlichen Glauben wurzelt aber darüber hinaus die Hoffnung auf das, was uns erwartet, wenn auch wir die letzte Grenze überschritten haben. Niemand geht von uns, er geht nur voraus. Die Gedenktage im November fordern uns zur Selbstbesinnung auf. Stellen wir uns dem Schmerz, weil er notwendig ist, aber verharren wir nicht in ihm.
© Hans-Peter Meyer
Das geheime Wirken der Dinge
Esskulturen – eine forschende Ausstellung
Kulturminister Konrad Wolf hat die neue Ausstellung der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Kulturzentrum Festung Ehrenbreitstein / Landesmuseum Koblenz feierlich eröffnet, die in Kooperation mit Wissenschaftler*innen der Universitäten Koblenz-Landau und Bonn vorbereitet worden ist.
Essen und Trinken hält nicht nur sprichwörtlich Leib und Seele zusammen. Es verrät auch eine ganze Menge über unsere Geschichte und die Welt, in der wir leben. An kaum einer alltagskulturellen Praxis lassen sich gesellschaftliche Standards und Entwicklungen unserer Kultur so umfangreich erforschen, wie an der täglichen Ernährung. Ausgangspunkt für die forschende Ausstellung ist der Sammlungsbestand von Alex Poignard mit zahlreichen Gegenständen der bürgerlichen Wohnkultur des 19. und 20. Jahrhunderts. Gemeinsam mit Wissenschaftler*innen der Universitäten Koblenz und Bonn beschäftigt sich das Landesmuseum Koblenz mit den vielfältigen Bedeutungen der Dinge rund um das Thema Essen im Rahmen eines Verbundprojekts.
Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf sagte bei der Ausstellungseröffnung in der Festung Ehrenbreitstein: „Mit der Ausstellung ist nicht nur ein interessantes Thema in den Fokus gerückt, sondern auch eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen musealem Betrieb und universitärer Forschung entstanden. Die Schau ist ein weiterer Baustein in der Fortentwicklung des gesamten Landesmuseums, welches Jahr für Jahr hunderttausende Gäste anspricht. Ich wünsche der Schau ein interessiertes Publikum und guten Zuspruch.“
Gerade die zahlreichen Gegenstände, die im Zusammenhang mit dem Essen stehen, können durch ihre Form und ihr Material, und nicht zuletzt durch ihren konkreten Gebrauchswert, über die unmittelbar mit ihnen verbundenen Tischsitten und Tafelbräuche, Traditionen und Konventionen, religiösen und politischen Rituale Aufschluss geben.
Verbundsprecherin Prof. Dr. Michaela Bauks bemerkte: „In Betrachtung der für die Ausstellung ausgewählten Objekte ist man zugleich verwundert und fasziniert. So ist uns manches doch fremd, wirkt umständlich oder sogar überflüssig. Für uns Forschende sind die Objekte sehr inspirierend, denn sie führen uns auf eine Zeitreise in das Regelsystem unserer eigenen Gesellschaft. Anhand der musealen Objekte und ihrer eigenen Sprache werden Fragen aufgeworfen zu dem stetigen Wandel, dem Esskultur(en) unterworfen sind.“
Einzelne Exponate, spannende Objektgruppen, fächerübergreifende Forschungsansätze, Fragen und Querverweise setzen ein gedankliches Wechselspiel über die Esskulturen in Gang, welches zum Entdecken und Mitmachen einlädt. Die forschende Ausstellung zeigt auf etwa 300 Quadratmetern Fläche ca. 100 Exponate. Studentische Filme setzen sich mit der Thematik Esskultur heute auseinander, außerdem werden Ergebnisse eines pädagogischen Projekts mit einem Koblenzer Gymnasium präsentiert.
Prof. Dr. Andreas Schmauder, Leiter des Kulturzentrums Festung Ehrenbreitstein, bemerkte: „Die forschende Ausstellung bildet den Auftakt zur wissenschaftlichen und museumspraktischen Entfaltung der Thematik im Kulturzentrum Festung Ehrenbreitstein. Als eine der besucherstärksten Kultureinrichtungen im nördlichen Rheinland-Pfalz bieten wir auch für zukünftige Interventionen zu den Themen Essen und Genuss einen passenden Rahmen.“
Thomas Metz, Generaldirektor Kulturelles Erbe, freut sich: „Im Jahr 2009 hat die Sammlung von Alex Poignard eine neue Heimat in der Festung gefunden. Noch nie zuvor ausgestellte Objekte geben einen Einblick in die enorme Bandbreite der ehemaligen Privatsammlung. Die neue Ausstellung zeigt, welche Geschichten uns die Gegenstände des täglichen Lebens erzählen können und wie spannend die Gegenüberstellung mit der Gegenwart ist.“
Das Verbundprojekt „Esskulturen. Objekte, Praktiken, Semantiken“ wird im Rahmen der Förderlinie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Sprache der Objekte“ finanziert. Dem Verbundprojekt gehören das Landesmuseum Koblenz mit seiner Sammlung Poignard, die Universität Koblenz-Landau, Institute für Anglistik/Amerikanistik, Evangelische Theologie, Kulturwissenschaft (Ethnologie) und die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie an. Verbundsprecherin ist Prof. Dr. Michaela Bauks (Evangelische Theologie, Campus Koblenz).
Gezeigt wird die Ausstellung im Haus des Genusses in der Langen Linie der Festung Ehrenbreitstein und sie ist bereits im regulären Festungs-Eintrittspreis enthalten. Die Laufzeit der Ausstellung ist vom 22. Oktober 2020 bis zum 29. August 2021.
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